BILDBAND BEGEGNUNGEN-SPOTKANIA IN LÜDENSCHEID VORGESTELLT
MÄRKISCHER KREIS ▪ 20 Minuten vor der offiziell geplanten Buchvorstellung mit dem Titel „Begegnungen: Märkischer Kreis – Ratibor“ anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft trafen die ersten Bände im Kreishaus ein. Aber die paar Angstperlen bei den Verantwortlichen haben sich gelohnt. „Die Idee, Menschen verschiedener Alters- und Berufsgruppen aus den beiden Kreisen zu zeigen, war hervorragend“, lobte Landrat Thomas Gemke das Projekt.
Zur Mitarbeit an diesem Bildband konnte die Kreisverwaltung vier erfahrene heimische Fotografen gewinnen – Josef Wronski und Hans H. Schneider aus Iserlohn, Raffi Derian aus Dortmund, der die Region aufgrund seines beruflichen Wirkens bestens kennt, sowie Willi Prösser aus Altena. Mit dem Hagener Klaus Maliga erklärte sich ein erfahrener Journalist bereit, das Bildband-Projekt zu unterstützen. Ins rechte Licht gesetzt wurden die 25 Märker von vier polnischen Fotografen, die ihre „Modelle“ in der Zeit vom 17. bis 20. März im Märkischen Kreis ablichteten. Die Fotografen aus dem Märkischen Kreis reisten im März in den Partnerschaftskreis nach Ratibor, um die 26 dort Ausgewählten zu portraitieren. Für die Gestaltung zeichnete der Dortmunder Grafiker Marcel Zienert verantwortlich.
Kreispressereferent Hendrik Klein zu der Idee: „Wir wollten diesmal nicht Burg Altena, keine Rapsfelder und auch keine Talsperren ablichten, sondern die Gesichter der Kreise zeigen und was sich hinter ihnen verbirgt.“ Davon waren alle handelnden Personen gestern schwer beeindruckt. „Die Herzlichkeit der Menschen in Ratibor ist ebenso wie ihre Gastlichkeit sehr beeindruckend“, so Prösser und Schneider übereinstimmend. Das gelte auch für die Märker, unterstrich Maliga. Die Interviews und Gespräche seien stets sehr offen gewesen. Dass die Menschen in beiden Kreisen Interesse daran zeigten, ihr jeweiliges Gegenüber kennen zu lernen, sei ein Beweis für den Sinn einer Gemeinschaft, so Partnerschaftsbeauftragte Katja Fall. In den Texten finde sich auch manche Überraschung. Die erlebte das Redaktionsteam mit Hendrik Klein, Ursula Erkens und Katja Fall auch mit einem ihrer Akteure: einem Nichtsesshaften aus Iserlohn. Der forderte plötzlich Honorar. Gab es nicht und deswegen ist der Märkische Kreis auch nur mit 25 Modellen vertreten. Das zehnjährige Mitein-ander zwischen Ratibor und MK ist für Maliga auch ein Stück Friedensarbeit, die sich in dem Bildband ausdrücke. „Wenn man an die Zeiten vor 20, 30 oder gar 40 Jahren im beiderseitigen Verhältnis zurückdenkt, sind heute die Hass-Gräben zwischen Deutschland und Polen zugeschüttet.“
Zur festlichen Kreistagssitzung mit den Gästen aus Ratibor werden die Partner morgen die ersten Bände erhalten, zum Preis von 15 Euro ist das bei Seltmann gedruckte Werk ab der kommenden Woche in den Bürgerbüros der Kreishäuser. in Lüdenscheid und Iserlohn erhältlich. Der Buchhandel soll folgen.
Gemke: „Für mich ist dieser Bildband ein hervorragendes Beispiel gelebter Partnerschaft.“ Er lässt uns teilhaben an dem Alltag der Menschen in beiden Kreisen. „Für alle Beteiligten war es eine spannende Sache.“ - be
TEXT und FOTO : Bernd Eiber ( Lüdenscheider Nachrichten )